„Egal wie ich entscheide, es wird richtig sein.“

Bevor Snezana das erste Mal gesprüht hat, war die ganze Familie, mein Mann und unsere 6-jährige Tochter erkältet. Meine Nase war zu und ich hatte Halsschmerzen. Außerdem war ich sehr angespannt, weil mich die Situation im Kindergarten sehr belastet. Wahrscheinlich hatte die Nase voll von dem Ganzen, denn ich war im Zwiespalt: Ich möchte meinem Kind das ständige Testen nicht zumuten, andererseits aber auch die Freunde und das Spielen mit Gleichaltrigen nicht vorenthalten. Ich hatte keine Lösung, mit der ich mich wohl fühlte. Dadurch war ich ziemlich angespannt.

Nach dem ersten Sprühen beobachtete ich Folgendes: Im meinem Halschakra kribbelt und „arbeitet“ es, und meine Nase geht etwas auf. Ich rieche etwas Frisches, was mich sehr überrascht, da Snezana über die Ferne sprühte und ich Schnupfen hatte und sonst nichts roch. Es stellte sich innere Ruhe und Gelassenheit ein, die Anspannung und Last gingen weg, es wurde leichter ums Herz. Diese Erleichterung konnte man sogar auch im Außen hören. Bezüglich meiner Tochter kam Klarheit, was ich tun kann. Seltsam, aber auf diese Idee war ich vorher tatsächlich nicht gekommen. Ich weiß, dass egal wie ich entscheide, es wird richtig sein. Das fühlt sich leicht an.

Am nächsten Tag geht es mir bezüglich er Erkältung um einiges besser. Meine Nase ist nicht mehr so zu. Der Geruchssinn kommt langsam wieder.

Meine Tochter Luca hat auch mitgemacht. Sie berichtet: „Es bizzelt im Gesicht und schmeckt süß.“ Das schien sie nicht sonderlich zu überraschen, obwohl das Sprühen über die Ferne stattfand. „Das Blut fließt meine Beine hoch“, erzählt sie weiter. Das ist erstaunlich, denn sie hat seit vielen Jahren Schmerzen oder Durchblutungsstörungen in den Beinen, wofür aber bisher niemand eine Erklärung finden konnte. „Ich habe auch keine Angst mehr vor großen Hunden, weil ich weiß, dass sie mich tagsüber sehen können.“ Die Angst hatte Luca, seitdem unser Hund von einem anderen angefallen und schwer verletzt wurde. Während Luca auf der Couch neben unserer Katze sitzt, sagt sie: „Unsere Katze neben mir sagt, ihr Ohr juckt (alte Bissverletzung, es fehlt ein Stück Ohr), und sie muss sich lecken. Frage: Ist das unangenehm? „Nein, sagt sie, es ist sehr angenehm. Sie sagt, das kannst du öfter machen.“

Am nächsten Tag: Luca hat letzte Nacht zum ersten Mal in ihrem eigenen neuen Zimmer geschlafen. Zwar mit mir zusammen, aber sie ist alleine im Zimmer geblieben und hat Geschichten angehört, bis ich zu ihr ins Bett bin. Die Nächte davor haben wir sie schlafend aus unserem Bett in ihr Zimmer getragen, weil sie Angst alleine dort hatte. Sie ist heute viel entspannter und nicht mehr so überdreht.

Lenka Langner, Bad Kissingen

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